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Schilddrüsen­medikamente: Ein umfassender Leitfaden

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Schilddrüsen­medikamente: Ein umfassender Leitfaden


Die Behandlung von Schilddrüsen­erkrankungen erfordert eine genaue Anpassung der Medikation, um den Hormonspiegel zu regulieren und die Symptome zu lindern. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Schilddrüsen­medikamente, die zur Behandlung von Schilddrüsenunter- und -überfunktionen sowie bei speziellen medizinischen Bedingungen eingesetzt werden.

Levothyroxin

Verwendung:

Levothyroxin wird zur Behandlung der Schilddrüsen­unterfunktion (Hypothyreose) eingesetzt. Es ist ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das das körpereigene Hormon T4 nachahmt.

Wirkung:

  • Fördert die Zellentwicklung und das Wachstum
  • Erhöht den Energieumsatz
  • Reguliert die Körpertemperatur
  • Beschleunigt den Stoffwechsel

Dosierung und Anwendung:

Die Dosierung wird individuell angepasst, oft beginnend mit einer niedrigen Dosis, die schrittweise erhöht wird, bis die gewünschte Hormonspiegel erreicht sind. Levothyroxin sollte morgens auf nüchternen Magen eingenommen werden, um die Aufnahme zu verbessern.

Liothyronin

Verwendung:

Liothyronin (T3) wird hauptsächlich zur kurzfristigen Überbrückung hypothyreoter Phasen vor einer Radiojodtherapie beim Schilddrüsenkarzinom verwendet. Es wird in der Regel nicht für die Dauertherapie empfohlen.

Wirkung:

Liothyronin wirkt schneller als Levothyroxin, da es die aktive Form des Schilddrüsenhormons T3 darstellt.

Dosierung und Anwendung:

Aufgrund seiner schnellen und starken Wirkung wird Liothyronin meist in spezialisierten Fällen und unter enger medizinischer Überwachung eingesetzt.

Thiamazol

Verwendung:

Thiamazol ist ein Thyreostatikum und wird zur Behandlung der Schilddrüsen­überfunktion (Hyperthyreose) verwendet.

Wirkung:

Hemmt dosisabhängig die Produktion von Schilddrüsenhormonen durch Blockierung der Schilddrüsen­peroxidase, ein Enzym, das bei der Herstellung von T3 und T4 eine Rolle spielt.

Dosierung und Anwendung:

Thiamazol wird in individuell angepasster Dosis verabreicht, die schrittweise reduziert wird, sobald die Schilddrüsenfunktion stabilisiert ist. Die Behandlung kann mehrere Monate bis Jahre dauern.

Propylthiouracil (PTU)

Verwendung:

PTU wird ebenfalls zur Behandlung der Hyperthyreose eingesetzt und ist besonders in der Schwangerschaft oder bei Unverträglichkeit von Thiamazol indiziert.

Wirkung:

  • Hemmt die Schilddrüsen­hormonproduktion durch Blockierung der Schilddrüsen­peroxidase.
  • Reduziert die Umwandlung von T4 in das aktive T3 im Körper.

Dosierung und Anwendung:

PTU wird mehrmals täglich eingenommen, da es eine kürzere Halbwertszeit als Thiamazol hat. Die Behandlung erfolgt unter regelmäßiger Überwachung der Schilddrüsenwerte.

Natriumperchlorat

Verwendung:

Natriumperchlorat (Irenat) blockiert die Aufnahme von anorganischem Jod in die Schilddrüse und wird zur Behandlung der Hyperthyreose verwendet.

Wirkung:

Verhindert die Jodaufnahme, wodurch die Produktion von Schilddrüsenhormonen reduziert wird.

Dosierung und Anwendung:

Die Dosierung muss sorgfältig überwacht werden, um eine ausreichende Hemmung der Jodaufnahme zu gewährleisten, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.

Kaliumjodid

Verwendung:

Kaliumjodid wird als Schutzmaßnahme bei Nuklearkatastrophen eingesetzt, um die Schilddrüse vor radioaktivem Jod zu schützen.

Wirkung:

Durch den Wolff-Chaikoff-Effekt blockiert eine hohe Joddosis die Schilddrüse, verhindert die Aufnahme von radioaktivem Jod und reduziert das Risiko von Schilddrüsenkrebs.

Dosierung und Anwendung:

Kaliumjodid-Tabletten werden nach Anweisungen der Gesundheitsbehörden in Notfallsituationen eingenommen.

FAQ

Die Wirkung von Levothyroxin beginnt in der Regel innerhalb weniger Tage, aber es kann mehrere Wochen dauern, bis der volle therapeutische Effekt erreicht ist. Regelmäßige Bluttests sind wichtig, um die richtige Dosierung zu finden.

Ja, wie alle Medikamente können Schilddrüsen­medikamente Nebenwirkungen haben. Häufige Nebenwirkungen von Levothyroxin umfassen Herzklopfen, Nervosität und Gewichtsverlust. Thiamazol und PTU können Hautausschläge, Gelenkschmerzen und selten schwere Nebenwirkungen wie Leberfunktionsstörungen verursachen.

Bei Hypothyreose ist eine lebenslange Behandlung mit Levothyroxin oft notwendig. Bei Hyperthyreose kann die Behandlung nach Erreichen einer stabilen Schilddrüsenfunktion unter Umständen abgesetzt werden, insbesondere nach einer erfolgreichen Radiojod-Therapie oder Operation.

Einige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können die Absorption von Levothyroxin beeinträchtigen. Dazu gehören Kalzium- und Eisenpräparate, Antazida und einige cholesterinsenkende Medikamente. Es ist wichtig, Ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren.

Die Dosierung wird individuell auf Basis von Bluttests bestimmt, die den TSH-Wert sowie die freien T4- und T3-Spiegel messen. Ihr Arzt wird die Dosierung anpassen, um optimale Hormonspiegel zu erreichen und Symptome zu kontrollieren.

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