Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)
Diese Erkrankung wurde das erste Mal im Jahr 1840 von Karl von Basedow beschrieben.
Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit, wobei nicht nur die Schilddrüse sondern auch andere Organe betroffen sein können. Die Erkrankung ist
ein multifaktorielles Geschehen. Es liegt ein genetisch determinierter Immundefekt vor, der durch Stress, Umweltfaktoren, Infektionen
und Rauchen verstärkt werden kann.
Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wichtige über die Unterfunktion der Schilddrüse:
- Was ist eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
- Welche Symptome verursacht eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
- Wie wird eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow) diagnostiziert?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
- FAQ zu Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)
Was ist eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
Die Immunhyperthyreose, auch bekannt als Morbus Basedow, ist die häufigste Form der Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und zur Produktion von zu viel Schilddrüsenhormon stimuliert.
Diese Autoimmunkrankheit ist die häufigste Ursache einer Schilddrüsenüberfunktion bei jüngeren Menschen und tritt am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.
Die Symptome einer Immunhyperthyreose ähneln denen einer anderen Form der Hyperthyreose, der sogenannten nodösen Struma.
Welche Symptome verursacht eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
Die Symptome einer Immunhyperthyreose können von leicht bis schwerwiegend reichen und sich langsam über einen langen Zeitraum entwickeln.
Daher ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Unruhe und Nervosität
- Gewichtsabnahme ohne Diät oder Sport
- Erhöhter Appetit
- Schlafstörungen
- Hitzeempfindlichkeit und Schwitzen
- Haarausfall
- Muskelzittern und Schwäche
- Durchfall
- Unregelmäßige Menstruation
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- Herzrasen und Herzklopfen
- Vorwölbung der Augen (Exophthalmus)
Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen können bei der Immunhyperthyreose auch folgende Symptome auftreten:
- Vergrößerte Schilddrüse (Struma)
- Augensymptome: Doppelbilder, Lichtempfindlichkeit, Trockenheit und Rötung der Augen, Entzündung und Schwellung der Augenlider und des Bindegewebes um die Augen (Orbitopathie)
- Hautveränderungen: Verdickung der Haut an den Unterschenkeln (Prätibiales Myxödem)
Wie wird eine Immunhyperthyreose (Morbus Basedow) diagnostiziert?
Der Arzt wird die Diagnose einer Immunhyperthyreose anhand von verschiedenen Faktoren stellen, darunter:
- Krankengeschichte und Symptome: Der Arzt wird Sie nach Ihren Symptomen und Ihrer Krankengeschichte fragen, einschließlich familiärer Vorbelastungen mit Schilddrüsenerkrankungen.
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird Ihre Schilddrüse auf Vergrößerungen oder Knoten untersuchen und Ihre Augen auf Anzeichen einer Orbitopathie untersuchen.
- Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können den Spiegel der Schilddrüsenhormone T4 und TSH sowie Antikörper gegen Schilddrüsengewebe (TSH-Rezeptor-Antikörper) messen.
- Bildgebungsuntersuchungen: In einigen Fällen kann der Arzt eine Ultraschalluntersuchung oder eine Szintigraphie der Schilddrüse durchführen, um die Diagnose zu sichern.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Immunhyperthyreose (Morbus Basedow)?
Die Behandlung der Immunhyperthyreose zielt darauf ab, die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu normalisieren, die Symptome zu lindern und die
Augenbeteiligung zu behandeln. Die Therapieoptionen umfassen:
- Medikamente: Antithyreostatika hemmen die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Betablocker können die Symptome wie Herzrasen und Unruhe lindern.
- Radiojodtherapie: Bei dieser Therapie wird radioaktives Jod verabreicht, das von der Schilddrüse aufgenommen und zerstört wird.
- Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation zur Entfernung der Schilddrüse notwendig sein, z. B. bei großen Knoten oder Krebs.
- Behandlung der Augenbeteiligung: Die Behandlung der Augenbeteiligung kann Kortikosteroide, künstliche Tränen und in schweren Fällen eine Operation umfassen.
FAQ
In einigen Fällen kann die Immunhyperthyreose geheilt werden, z. B. wenn sie durch eine Jodmangelstruma verursacht wird. In den meisten
Fällen ist die Immunhyperthyreose jedoch eine chronische Erkrankung, die mit Medikamenten oder anderen Therapien behandelt werden muss.
Das hängt von der Schwere der Erkrankung und der individuellen Situation ab. In der Regel muss die Behandlung mit Antithyreostatika über mehrere Monate oder Jahre durchgeführt werden.
In einigen Fällen kann die Krankheit nach einer gewissen Zeit in eine Remission eintreten, d. h., die Symptome verschwinden und die Schilddrüsenfunktion normalisiert sich.
Ja, eine unbehandelte Immunhyperthyreose kann eine Schwangerschaft in verschiedener Weise beeinträchtigen:
- Schwierigkeiten beim Schwangerwerden: Eine Hyperthyreose kann den Eisprung und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und es somit schwieriger machen, schwanger zu werden.
- Fehlgeburten: Das Risiko für Fehlgeburten ist bei Frauen mit Hyperthyreose erhöht.
- Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie): Das Risiko für eine Präeklampsie, eine schwere Schwangerschaftskomplikation mit hohem Blutdruck und Eiweiß im Urin, ist bei Frauen mit Hyperthyreose ebenfalls erhöht.
- Frühgeburt: Das Risiko für eine Frühgeburt ist bei Frauen mit Hyperthyreose erhöht.
- Schilddrüsenfunktionsstörungen beim Neugeborenen: Neugeborene von Müttern mit Hyperthyreose können mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion geboren werden.
Die Behandlung einer Immunhyperthyreose in der Schwangerschaft ist wichtig, um die oben genannten Risiken zu verringern. Die Behandlung erfolgt
in der Regel mit Antithyreostatika. Die Dosierung muss während der Schwangerschaft sorgfältig überwacht und individuell angepasst werden, um
sowohl die Gesundheit der Mutter als auch die des Kindes zu gewährleisten.
Mit der richtigen Behandlung und einigen Anpassungen im Lebensstil können Menschen mit Immunhyperthyreose ein normales und aktives Leben führen.
Hier sind einige Tipps:
- Halten Sie sich an Ihren Behandlungsplan: Nehmen Sie Ihre Medikamente wie vorgeschrieben ein und gehen Sie regelmäßig zu Ihren Arztterminen.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung: Essen Sie ausgewogen und vermeiden Sie Lebensmittel, die Ihre Symptome verschlimmern können, z. B. Koffein, Alkohol und scharfes Essen.
- Bauen Sie ausreichend Stress ab: Stress kann Ihre Symptome verschlimmern. Finden Sie gesunde Wege, um mit Stress umzugehen, z. B. durch Sport, Entspannungstechniken oder Meditation.
- Schlafen Sie ausreichend: Schlafmangel kann Ihre Symptome verschlimmern. Achten Sie auf 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht.
- Hören Sie auf Ihren Körper: Wenn Sie sich müde oder erschöpft fühlen, gönnen Sie sich Ruhe.
- Informieren Sie sich: Je mehr Sie über Ihre Erkrankung wissen, desto besser können Sie damit umgehen. Fragen Sie Ihren Arzt oder suchen Sie nach zuverlässigen Informationsquellen im Internet.
- Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei: Der Austausch mit anderen Menschen, die an der gleichen Erkrankung leiden, kann hilfreich sein.
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